Theater-AG-Aufführung: Lynchjustiz am Mörder von Daisy Armstrong

Das LUG im Theater- und Kriminalfieber


Waren alle nur zufällige Zuggäste? Oder verfolgte die bunt-schillernde Truppe etwa ein gemeinsames Ziel? Etwa den Mord an der kleinen Daisy Armstrong zu rächen? 


– Wer kennt ihn nicht, den berühmten Kriminalfall „Mord im Orient-Express“ von Agatha Christie, der jetzt von der Theater-AG des LUG unter der Leitung von Iris Katzenstein, Tanja Kühnle und Benedikt Müller an drei Abenden mit viel Spielfreude, detailverliebtem Kulissenbau und Dank motiviertem Technik-Team dem ein oder anderen technischen Raffinement, wie etwa Dampflokomotivenrauch, Funkgerätesoundakustik oder Schattenwandmorden zur Aufführung gebracht wurde?

Besonders zu erwähnen ist die ungewöhnlich in die Länge gezogene coronabedingte Probephase von annähernd zwei Jahren und das damit verbundene außerordentliche Durchhaltevermögen der Theater-AG-Truppe, von der alle - trotz dem jetzt bei einigen von ihnen bevorstehenden Abitur - dem Ensemble treu geblieben sind.

Und das bei nicht unbeträchtlicher Textmenge, die insbesondere Anton Ohler (Jg2) alias Hercule Poirot und Anika Blumenthal (Jg2) alias Monsieur Bouc unter Beweis stellen mussten und was ihnen scheinbar ohne große Mühen spielerisch und authentisch gelang.

Aber auch der übrigen Truppe zollt größter Respekt: Schien das halbruchige Gaunertum doch insbesondere Marco Tomeo (Jg2), die hyperventilierende Exaltiertheit Benita Lau (Jg1), die undurchdringliche Adelsetikette Elisabeth Mall (Jg2) sowie das unschuldige Frömmlertum Caroline Reichmann (Kl. 10) exakt auf den Leib geschnitten zu sein.

Mit anderen Worten: eine tolle Besetzung, ein sich im künstlerischen und technischen Ausdruck weiterentwickeltes Ensemble, das ganz klar die Lust und Hoffnung auf weitere, unter normalen Bedingungen stattfindende Aufführungen weckt.


Flyer und Besetzung

Teckboten-Artikel vom 12.4.2022